Dienstag, 17. Oktober 2017

#MeToo

#MeToo - ein Hashtag, der die letzten Tage Twitter und andere sozialen Netzwerke beherrscht und einmal mehr auf sexuelle Belästigungen aufmerksam macht. Es ist erstaunlich, oder vielmehr zutiefst erschreckend, wie viele Frauen - aber auch Männer - sich unter diesem Hashtag öffnen und von den Belästigungen erzählen, denen sie ausgesetzt sind. Und noch erschreckender ist, wie alltäglich das mittlerweile für uns geworden ist. 
Und sicher - die Grenzen zu erkennen, ist nicht immer einfach. Jeder Mensch definiert sexuelle Belästigung anders, aber spätestens bei einem "Nein" sind die Grenzen mehr als offensichtlich. Sollten sie zumindest sein, doch der Hashtag zeigt, dass dem absolut nicht ist. Und genau deswegen ist es weiterhin so wichtig, dass wir uns öffnen und über unsere Erfahrungen sprechen, in denen wir sexuell belästigt wurden. Wir alle - egal ob Junge oder Mädchen, Mann oder Frau - sollten darüber sprechen, um vielleicht dafür zu sorgen, dass andere für dieses Thema sensibilisiert werden und um hoffentlich etwas zu verändern. Vielleicht wird es irgendwann weniger Menschen geben, die einfach nur wegsehen und die Augen verschließen. Vielleicht wird es irgendwann auch endlich nicht mehr als "harmloser Flirt", als Kavaliersdelikt, abgetan, wenn man einen anderen Menschen belästigt. 

Die ersten Erfahrungen mit sexueller Belästigung machte ich in der ersten Schulklasse mit sechs Jahren. Ich freute mich auf die Schule, war wissbegierig, neugierig und motiviert. Wer mich kennt weiß, dass ich sehr klein bin - und das war ich schon immer. So klein, dass mich alle für ein Kindergartenkind hielten. Meine Lehrerin meinte es gut und bestellte einen extra kleinen Tisch und extra kleine Stühle für mich. Und damit fing die Hölle an. Nicht nur, dass sie damit augenscheinlich ein blinkendes Ausrufezeichen über mir aufhängte, das allen lautstark verkündete: "Seht her, die ist anders als ihr alle!" und damit die Tür zum Mobbing erst aufstieß, es hatte auch noch andere Auswirkungen. Denn es gab einen Mitschüler, der fast so klein war wie ich, und der daraufhin neben mir saß. Eigentlich nicht so schlimm, könnte man denken. Außer dass alle neben ihren Freunden und Freundinnen sitzen durften, nur ich nicht. Und vor allem, dass dieser Mitschüler mir ununterbrochen Liebesbriefe schrieb und regelmäßig versuchte, mich auf den Mund zu küssen und es manchmal auch schaffte. Ein "Nein" konnte das nicht beenden und damals habe ich mich auch nicht getraut, ihm kräftig ins Gesicht zu schlagen. Ich fühlte mich wehrlos und hilflos. Doch das schlimmste war: die Lehrerin wusste das und hat nichts getan. Sie wusste, dass ich nicht neben ihm sitzen wollte, weil er mir Briefchen schrieb und mich küsste. Sie wusste, dass ich mich unwohl neben ihm fühlte. Doch sie tat es mit einem Lächeln ab und sagte: "Ich habe den Tisch und die Stühle jetzt extra für dich gekauft, da musst du jetzt durch." Ich war sechs Jahre alt, verdammt noch mal, und hätte Hilfe gebraucht, weil ich mich alleine einfach überfordert gefühlt habe! Und da wurde mir zum ersten Mal klar, wie sehr man im Stich gelassen werden konnte. Und dass man für sich selbst kämpfen muss, wenn man etwas erreichen will, weil man sonst enttäuscht wird. Irgendwann fasste ich den Mut, mich gegen diese Lehrerin zu stellen und setzte mich demonstrativ in die letzte Reihe - so weit weg von besagtem Mitschüler, wie es nur ging. Die Lehrerin war fuchsteufelswild und stinksauer, aber ich habe mich geweigert, je wieder zurück an diesen Tisch zu gehen. Seitdem habe ich Probleme damit, in der ersten Reihe zu sitzen. Selbst heute, viele, viele Jahre nach meinem ersten Schuljahr, sitze ich in der Uni am liebsten ganz hinten. Die erste Reihe bereitet mir Unbehagen. Selbst nach all der Zeit. Diese erste Erfahrung mit sexueller Belästigung - und mit dem Im-Stich-gelassen-werden - sitzt bis heute tief und überschattet meine gesamte Schulzeit. Nein. Eigentlich mein ganzes Leben. Denn so etwas vergisst man nie.  


Eine weitere Erfahrung ähnlicher Art hatte ich ebenfalls in der Schule, doch nicht mehr von einem Mitschüler, sondern von einem Lehrer. Ein Lehrer, der Mädchen Schlampen nannte oder andere Schimpfwörter nutzte, um uns einzuschüchtern. Immer so, dass es niemand anderes mitbekam. So, dass das Wort Schüler gegen Lehrer stand und es war klar, wem man Glauben schenkte. Wir baten mehrmals um Hilfe bei anderen Lehrern und unseren Eltern, doch letztlich war es die gesamte Klasse, die streikte, die etwas verändern konnte. Wir drohten damit, kollektiv durch die Matheprüfung durchzufallen und brachten unsere Eltern dazu, massenweise Briefe an die Schule zu schreiben. Wir schafften es: unser Mathelehrer war nicht mehr unser Mathelehrer. Und damit wurde alles noch sehr viel schlimmer, denn ab da war er unser Sportlehrer. Ein Sportlehrer, der ausschließlich uns Mädchen unterrichtete und der sich grundsätzlich solche Aufgaben ausdachte, bei dem wir seine tatkräftige Unterstützung brauchten. So hatte er eine gute Entschuldigung, uns anzugrabschen. Hier eine Hand an unserer Hüfte, auf unserem Bein, unserem Po - und dazu immer dieses anzügliche Grinsen und die leisen Worte: "Ich will dir ja nur helfen...". Und wieder einmal wurde mir bewusst, wie wehrlos man sich fühlen kann. Keiner von uns hatte Beweise. Keiner von uns traute sich, darüber zu reden. Jeder von uns schwieg, weil er Angst hatte. In jedem unserer Köpfe kreisten dieselben Gedanken: "Ich bin doch nur eine Schülerin, nur ein Kind, wer würde mir schon glauben? Wer würde meinem Wort mehr Gewicht verleihen als dem eines Lehrers?" Und so schwiegen wir alle. Bis heute weiß ich nicht, wie viele von uns es getroffen hat. Ich weiß nicht, wie viele von uns er begrabscht und beschimpft hat. Ich weiß nicht, wie viele von uns dieselbe Angst hatten wie ich. Ich weiß nur, dass ich nicht die Einzige war. Jahre später erfuhr ich, dass der Lehrer an eine andere Schule strafversetzt wurde - an eine andere Schule mit anderen Mädchen, bei denen er dann dasselbe abziehen konnte, wie bei uns. Und ebenfalls Jahre später erfuhr ich, dass er auch an unsere Schule strafversetzt wurde, weil er dort Mädchen belästigt hatte. Bis heute frage ich mich, wie so etwas sein kann. Wie man einen Lehrer schützen kann, der so etwas tut. Wie man ihn versetzen kann, wenn man doch weiß, dass er dasselbe immer und immer wieder tut. Und bis heute ärgere ich mich darüber, dass ich damals nicht stärker war, mutiger und lauter. Ich hätte mich mehr wehren sollen, hätte kämpfen sollen, doch so etwas lernt man nicht. Besonders nicht als Mädchen. Denn immer wieder heißt es doch: "Sei ein braves Kind." "Man schlägt andere Kinder nicht." "Man löst Probleme durch Reden, nicht durch Gewalt." oder "Du bist so ein braves Mädchen, du machst nie irgendwelchen Ärger. Das bleibt doch so, nicht wahr?" Ich hatte damals nicht das Gefühl, dass ich etwas hätte ändern können. Und eigentlich sollte ich auch nicht mir die Vorwürfe machen, dass ich nicht stark genug wahr, um mich zu wehren. Ich sollte dem Mann Vorwürfe machen, der mir das angetan hat. Und der Schulrektorin, die genau wusste, aus welchem Grund dieser Lehrer zu uns strafversetzt wurde und die ihn dennoch Sport bei Mädchen unterrichten ließ. Ich sollte den Menschen Vorwürfe machen, die etwas hätten tun können, die es verhindern hätten können und die es wussten, aber nur stumm zugeschaut haben. Diese Menschen haben meine Vorwürfe verdient, nicht ich und auch nicht die anderen Mädchen aus meiner Klasse, die dasselbe erlebt haben. Wir sind nicht das Problem. Die Menschen, die so etwas tun sind das Problem, ebenso diejenigen, die einfach nur stumm zusehen und nichts tun. 


Bis dato wurde ich nur immer und immer wieder von erwachsenen Bezugspersonen enttäuscht, die nichts taten und ich selbst hatte zu viel Angst, es meinen Eltern oder der Polizei zu erzählen. Ich war 14, mitten in der Pubertät, mitten dabei, mich irgendwie selbst zu finden und mich im Dschungel des Lebens zurecht zu finden, und jeden Tag hörten wir dasselbe: Dass wir das Problem sind. Weil wir Mädchen sind. Und Röcke tragen. Bauchfrei war damals in. Und Miniröcke auch. Und ja, ich trug diese Kleidung auch gerne. Weil sie mir gefiel, nicht weil ich damit Jungs beeindrucken wollte. Ich wollte ausprobieren, um meinen eigenen Stil zu finden. Um mich selbst zu finden, in all dem Chaos. Es wurden Regeln aufgestellt. Wer Röcke trug oder zu knappe Shirts wurde heimgeschickt. Oder musste XXXL-T-Shirts tragen. Die Begründung? "Mädchen lenken mit ihrer Kleidung und ihrem Benehmen Mitschüler und männliche Kollegen ab." Männliche Kollegen!!!! Es ging nicht einmal nur um die ebenfalls pubertierenden Jungs, die ein Auge auf uns geworfen haben, nein! Es ging um die verfluchten männlichen Lehrer, die sich selbst nicht in Zaum halten konnten! Ich meine: gehts noch???? Lehrer sind Autoritätspersonen, man sollte ihnen vertrauen können und sie sollten sich selbst im Griff haben. Wie soll man jemandem trauen, wenn man nie weiß, ob er einem wirklich zuhört oder doch nur in den Ausschnitt glotzt? Was dagegen gemacht wurde, dass die "Mitschüler und männlichen Kollegen" schmutzige Gedanken hatten und uns möglicherweise belästigen würden? Nichts. Absolut nichts. Wir Mädchen wurden zum Problem stilisiert, ganz nach dem Motto: "Wer so rumläuft, hat es nicht anders verdient." Victims Blaming vom Feinsten. Und das von der Schulleitung persönlich. Herzlichen Dank auch. 


Etwa zwei Jahre später arbeitete ich in einer Tanzschule als Tanzlehrerin. Ich unterrichtete Jugendliche und Erwachsene im Paartanz und wurde gerade von den jüngeren Schülern als Ansprechpartner wahrgenommen. Eine Arbeit, die mir unglaublich Spaß machte - und mir bis heute viel Freude bereitet -, Kollegen, die zu guten Freunden wurden und ein Job, der mir neues Selbstbewusstsein gab und mir half, aus meiner Magersucht zu entkommen. Doch auch da gab es diesen einen Mann. Älter, verheiratet, Halbglatze, der einen unserer Kurse besuchte. Und er hatte einen Narren an uns weiblichen Tanzlehrerinnen gefressen, was er tatkräftig mit Berührungen bekundete. Und da erfuhr ich zum ersten Mal, was es heißt, wirklich unterstützt zu werden, denn in der Sekunde, in der unsere männlichen Kollegen davon erfuhren, setzten sie alles daran, das zu ändern. Auf eine Anzeige wurde - auch auf unseren Wunsch hin - verzichtet, aber der Mann erhielt Hausverbot und wir sahen ihn nie wieder. Bis heute bin ich meinen ehemaligen Kollegen so sehr dankbar, wie sie damals reagiert haben. Auch wenn ich heute keinen Kontakt mehr zu ihnen habe: das werde ich ihnen niemals vergessen! Sie haben mir gezeigt, dass es auch anders ausgehen kann. Man hat uns geglaubt und man hat etwas dagegen getan. Man hat uns beschützt, als wir es selbst nicht konnten. Erst viel später wurde mir klar, wie viel mir das bedeutet hat - und wie sehr ich mir gewünscht hätte, dass es die anderen Male auch so gewesen wäre. Doch seitdem bin ich offener und selbstbewusster. Ich lasse zu, was ich zulassen will und bin bestimmter, wenn ich es nicht will, doch immer funktioniert das auch nicht. Viel zu oft ist man einfach gelähmt vor Schreck und Unbehagen. Man fühlt sich unwohl, doch man weiß nicht, was man tun kann. Vielleicht ist es ja nicht so gemeint? Wenn ich jetzt etwas sage, bin ich die totale Memme, man sieht mich als prüde an! Ich mag den Kerl, aber ich will das nicht, was er da gerade tut, aber wenn ich jetzt etwas sage, ist es bestimmt für immer vorbei und ich mag ihn ja eigentlich...   Wie sehr ich mich über diese Gedanken ärgere! Doch das tue ich immer erst im Nachhinein, denn in diesem Moment fällt mir nichts passendes ein. Mir fällt nicht ein, was ich dagegen tun könnte. Mir fällt nicht ein, dass ich einfach sagen sollte, dass ich das nicht will und dass Männer, die das nicht akzeptieren können, sowieso Vollidioten sind, mit denen ich nichts zu tun haben sollte. Letztendlich habe ich also noch verdammt viel zu lernen und ich hoffe, dass in Zukunft immer jemand da sein wird, der mir glaubt, der mir vertraut und mir hilft, wenn ich Hilfe brauche. Denn manchmal schafft man es alleine einfach nicht. 


Pfiffe, anzügliche Kommentare zu meinem Aussehen oder Blicke, die mich von oben bis unten abtasten, kenne ich zu genüge. Und das alles nervt. Und gleichzeitig ist es erschreckend, wie sehr ich mich bereits daran gewöhnt habe. Weil es bereits Teil des alltäglichen Lebens geworden ist. Und das sollte es nicht sein. Es sollte nicht alltäglich sein, sexuell belästigt zu werden. Und genau deswegen schreibe ich das alles hier. Weil ich will, dass man unsere Geschichten hört! Weil ich will, dass wir es endlich aussprechen dürfen! Und dass man uns endlich ernst nimmt und sich in der Gesellschaft endlich etwas ändert. Victims Blaming ist so verbreitet und wird irgendwie gesellschaftlich akzeptiert - Medien verbreiten es genauso wie Menschen im alltäglich Gespräch. Und das ist furchtbar und sollte endlich enden. Opfer sind nicht selbst schuld, an dem, was ihnen angetan wurde. Die Täter sind es, also lasst uns endlich damit aufhören, die Täter zu schützen und den Opfern selbst die Schuld zu geben und sie allein im Regen stehen zu lassen. 


Ich bin eine Frau, die gerne flirtet und auch gerne mit anderen Gespräche führt. Manchmal bin ich schüchtern und manchmal auch nicht. Manchmal will ich reden und lachen und flirten und manchmal aber auch nicht. Manchmal mag ich Umarmungen, manchmal aber auch nicht. Ich bin ein Mensch und Menschen ändern auch mal ihre Meinung. Nur weil ich gestern mit dir reden wollte, heißt das nicht, dass das heute genauso ist. Ich weiß, dass du keine Gedanken lesen kannst, keiner von uns kann das. Und ich weiß auch, dass es hart ist einen Korb zu bekommen, aber das gehört zum Leben dazu, das muss man auch mal riskieren. Letztlich ist nur eines entscheidend: Nein heißt Nein und das sollte von allen akzeptiert werden. 


Ja, du darfst mich anlächeln, ich lächle ja auch gerne. 

Ja, du darfst auch Hallo sagen und mit mir reden.
Ja, du darfst auch Komplimente machen.
Aber
Nein, du darfst nicht einfach weitermachen, wenn ich "Nein" sagen.
Nein, du darfst mich nicht einfach anfassen oder küssen.
Nein, du darfst mir nicht "Komplimente" machen, die mich nur auf das Eine reduzieren und die ganz gezielt sexuell sind - und wenn ich mich umdrehe, und von dir weggehe, dann heißt das nicht, dass du mir hinterherlaufen und mich - notfalls mit Gewalt - aufhalten sollst.

Nein heißt Nein - und das sollte doch verdammt noch mal nun wirklich nicht so schwer sein, oder? 




Freitag, 21. Juli 2017

[Something To Think About] Depression is deathly real // Rest in Peace Chester Bennington

Yesterday, Chester Bennington, singer of Linkin Park passed away. He committed suicide. The music of Linkin Park was a huge inspiration througout my life and helped me through hard times. The lyrics seemed to care when I needed it the most. They seemed to understand while all others around me couldn't. I just hope, you now found the peace you were looking for, Chester. And my thoughts and my heart are with his family and friends.

I read the news yesterday evening, short time before I wanted to go to bed. And I was deeply shocked and heartbroken, I started crying and listened to the songs and cried even more. And my boyfriend - who loved Linkin Park even more than me - couldn't understand why. He asked me why I'm so deep into it and why I couldn't just stop taking everything so seriously. But the thing is: this is me. I'm sensitive. I'm emotional. And I'm emphatic. I'm crying for their lost lives, for their families and friends and for all those lost chances. I cried for them all - Chester Bennington, Chris Cornell, David Bowie, Alan Rickman, BB King, Leonard Cohen, Prince, Robin Williams and so many more. I had a lot to cry the last 2 years. 

Maybe I'm too emotional. Highly sensitive. But I can't change it. I don't want to be like that. It's really not nice to cry so much and to feel this deep pain in your heart, whenever you think of a person who died and about their families and friends grieving. I'm feeling this pain and it takes my breath and leaves me heartbroken. Sometimes I want to be one of those persons, thinking "Oh, Sad!" and then turning away and being happy again. But I'm not like that. I'm different. And most of the time I'm okay with that. 

But it's different when it comes to suicide. Mental problems. Whenever one of the person, who inspired me throughout my life chose to end it because they can't stand it anymore, there is this feeling inside my heart. And it's hurting even more. Because I know this feeling. I know these thoughts. Every person is different and every depression has it's own faces, but I'm able to relate to them. The feelings, the pain they must have felt. 
When you're depressed it doesn't matter that you have a family and friends who would miss you. You can't see them anymore. They're still there but you can't reach them. You feel alone even though you're not. You feel broken. And exhausted. You feel like you've lost something but you don't know what it was. Until you realise that it's yourself you've lost. And you don't have a clue how to get yourself back again. You live while you die inside and nobody can see it. They maybe say you're weak because you can't handle your own life. And maybe you think the same. And in those moments you can't see that you are not weak, because you fight the hardest - every day in your life. This is not weakness, it's bravery and strenght. And there is this one thought in your head, repeating over and over again: The world's a better place without you. You're wrong, but you can't see it. Someday you believe it. You believe, that you're parents are happier without you. Or your wife, your husband, your children, your friends. Because without you and your depression, your swallowing sadness and emptiness and self-hatred they can start over new. Then they don't have to deal with you and your illness anymore, then they can laugh and be happy. Of course you're wrong, but at this stage you can't see it. You believe your own thoughts, you believe your depression whispering to you that you're worthless and a burden. And this is a big step towards suicide. 
I had such thoughts. And I wished for something - or someone - ending it for me, so that I don't have to do it myself. If it was an accident, it wasn't my fault, right? And one day your passive suicidality becomes an active suicidality. And you think about how to end your life. 

You need help. And deep within you know it. But you don't have the energy to search for help. There's no strenght left. You're completely exhausted. 

Maybe you have a family.
Maybe you have friends.
Maybe you have a therapist.
Maybe you're taking medicine.

But sometimes this isn't enough.
Sometimes death is the only exit you see. 

Some are taking it.
And some don't. 

But fact is: everyone of us can suffer from depression. Women or men, young or old, religious or atheist, black or white, tall or short, big or small, student, worker or pensioner. Everyone

Depression is a real thing, it's a real illness and it can kill you. It's important to always remember that. Depressed people, anxious people or other mentally ill people are not searching for attention, they are not overacting. We need help. Not attention. And this is why it's so important to be aware of the way we treat each other. You never know which battle others are fighting. So be kind and be there if one needs you. Being depressed is not a joke, it's a slowly killing invisible illness. You can't see it, but it's still there. And it's deathly real. 

So this is why I was so heartbroken yesterday. And a few weeks ago when Chris Cornell passed. Because I thought about ending my life as well. Till today I was able to not doing it, but I still have to fight every single day. Against this voice in my heart telling me that it would be better if I'm dead. I was feeling like this so many weeks in my life and I still do. And knowing a person who inspired me for such a long time weren't able to fight anymore hurts so much. Because I know how easy it seems to just give up instead of fighting on and on and on. I'm heartbroken for me. Because I have to fight this battle as well and I'll never know who long I can fight on. I'm heartbroken for them, because they lost their battles and weren't able to fight anymore. And I'm heartbroken for all those families and friends left behind. It's hurting and it's not fair and maybe you're angry and maybe you can't understand. But all of those now saying that those committing suicide are too weak just let me say: They are not. They fought their whole lives. Until they weren't able to see another way. Until they decide to not hurt anymore. Because they couldn't stand it anymore. This is not selfish. It's not weak. It just means that they fought far too long. 

Depressions are not selfish.
They are not a weakness.
They are an illness.

And please, if you feel like there is no way left than death, if you feel like you can't be happy anymore, if you feel like the emptiness is growing over you - search for help. It's not weak to get help. You can talk at hotlines, you can make a therapy, you can write in communities, you can take medicine - and hopefully you can talk to friends and family. It shouldn't be a taboo to talk about mental illnesses. So to everyone not suffering from a mental illness: do not stigmatize. Listen. Be there. Get help. And don't criticize and don't hand out advices like: "Just decide to be happy", "Take a holiday", "It's not that bad, just go out in the sun!". It's not a phase, it's not bad behaviour, it's an illness we should start taking seriously. Because it is serious. It can kill us all. 

Should´ve stayed", were there signs I ignored?
Can I help you not to hurt anymore?
We saw brilliance when the world was asleep,
there are things that we can have, but can´t keep.

Who cares if one more light goes out?
In the sky of a million stars
it flickers.
Who cares when someone´s time runs out,
If a moment is all we are?
Well I do. 

And you´re angry and you should be, it´s not fair.
Just cause you can´t see it doesn´t mean it isn´t there.

Who cares if one more light goes out?
Well I do.
I do."

Linkin Park - One more Light

Donnerstag, 6. Juli 2017

Nur ein kurzer Gedanke...

Vor Kurzem musste ich ein prüfungsrelevantes Referat an der Uni halten. Entschieden habe ich mir für das Thema "Psychische Erkrankungen bei Studenten". Und neben all den Fakten und Zahlen habe ich auch über meine eigene Erkrankung gesprochen und darüber, wie es mir damit geht. 

Meine Dozentin meinte danach zu mir, wie unglaublich mutig das doch von mir gewesen sei. 

Aber...

Es sollte nicht mutig sein.

Es sollte völlig normal sein, dass wir darüber reden, so wie wir auch über ein gebrochenes Bein oder einen Herzinfarkt reden. 

Oder?

Wir reden über physische Probleme jeden Tag. "Mein Rücken tut so weh!", "Ich hab mir den Knöchel verstaucht" oder "Mein Miniskus bringt mich noch um!". Und jeder bekommt dafür ein "Oh nein, du Arme!" oder "Das ist so scheiße, so geht es mir auch ständig" zu hören. Und das ist okay. Ein schmerzender Rücken ist scheiße. Total. Damit lebe ich auch schon seit Jahren und es ist alles andere als angenehm. Genauso wenig wie ein verstauchter Knöchel, schmerzende Knie, ein gebrochenes Bein/Arm/Rippe oder Kopfschmerzen. Aber wieso können wir nicht genau so über psychische Probleme sprechen? Wieso fällt es uns so schwer zu sagen, dass wir uns schlecht fühlen? Dass die Depression mal wieder mit aller Macht zurück kommt? Dass wir Panikattacken und Angstzustände haben? Wieso ist das nicht genauso gesellschaftlich akzeptiert? Gebrochene Knochen bekommen Mitleid, eine gebrochene Seele, ein broken mind nur abschätzige Kommentare oder Ignoranz. 

Es sollte nicht mutig sein, über psychische Erkrankungen zu sprechen. Ich halte mich nicht für mutig, weil ich genau das tue - nicht nur im anonymisierten Internet, sondern auch in der realen Welt. Ich bin nicht mutig, ich bin einfach nur ehrlich. Ich habe durchaus auch einige Zeit gebraucht, um mir darüber klar zu werden. Und um mich zu trauen, es offen anzusprechen. Doch dann dachte ich mir: "Irgendwer muss ja damit anfangen, oder?". Und ab diesem Zeitpunkt habe ich offen über meine psychischen Erkrankungen gesprochen, mit Freunden, Familien, im Internet, mit Kommilitonen oder Fremden, die blöde Fragen stellten. Es geht hier um etwas, das ein großer Teil meines Lebens und meines Ichs ist. Es geht hier um mich und meine Gesundheit. Und darüber möchte ich offen sprechen können, egal ob es um Kopfschmerzen, Migräne oder Rückenschmerzen oder eben um Depressionen, Angststörungen oder Bipolare Störungen geht. Psychische Erkrankungen sind nichts, wofür man sich schämen muss. Im Gegenteil! Wir kämpfen jeden Tag und das können wir auch offen "zugeben". Wir können darüber sprechen und wir sollten dafür keine Probleme oder blöde Kommentare bekommen. 

Lasst uns endlich damit anfangen, psychische Erkrankungen als das anzusehen, was sie sind: Erkrankungen. Nichts Eingebildetes. Nichts nur für "schwache Weicheier". Es sind ebenso Krankheiten wie ein Herzinfarkt, Krebs oder ein Schlaganfall. Sie sind ebenso real wie Schwangerschaften, Autounfälle oder Abschlussprüfungen. Und sie sind ebenso ernst zu nehmen wie Multiple Sklerose, Lungenentzündungen oder Borreliose. 
Es ist vielleicht psychisch, es ist vielleicht "unsichtbar", aber das heißt nicht, dass es nicht dennoch real ist! 

Lasst uns endlich damit aufhören, all das zu verheimlichen. Lasst uns stattdessen damit anfangen, Menschen darüber aufzuklären und ihnen zu zeigen, was es heißt, krank zu sein. Damit sie es eines Tages hoffentlich verstehen und akzeptieren, als das was es ist: eine ganz normale Krankheit.  

Ich bin nicht mutig, aber ich will ehrlich sein. 

Dienstag, 17. Januar 2017

Quote of the Day - 17.01.2017

One day we will learn that the heart can never be totally right when the head is totally wrong. - Martin Luther King Jr.
One day we will learn that the heart can never be totally right when the head is totally wrong. - Martin Luther King Jr.

Montag, 16. Januar 2017

Freitag, 13. Januar 2017

Quote of the Day - 13.01.2017

“One must always be careful of books, and what is inside them, for words have the power to change us.”  ― Cassandra Clare, Clockwork Angel
“One must always be careful of books, and what is inside them, for words have the power to change us.”  ― Cassandra Clare, Clockwork Angel

Donnerstag, 12. Januar 2017

Mittwoch, 11. Januar 2017

Quote of the Day - 11.01.2017

“What we have to remember is that we can still do anything. We can change our minds. We can start over.”  ― Marina Keegan, The Opposite of Loneliness
“What we have to remember is that we can still do anything. We can change our minds. We can start over.”  ― Marina Keegan, The Opposite of Loneliness

Montag, 9. Januar 2017

Sonntag, 8. Januar 2017

Quote of the Day - 08.01.2017

In the winer she curls up around a good book and dreams away the cold. - Ben Aaronovitch, Broken Homes
In the winer she curls up around a good book and dreams away the cold. - Ben Aaronovitch, Broken Homes

Samstag, 7. Januar 2017

Freitag, 6. Januar 2017

Quote of the Day - 06.01.2017

“So I am not a broken heart.  I am not the weight I lost or miles or ran and I am not the way I slept on my doorstep under the bare sky in smell of tears and whiskey because my apartment was empty and if I were to be this empty I wanted something solid to sleep on. Like concrete.  I am not this year and I am not your fault. I am muscles building cells, a little every day, because they broke that day, but bones are stronger once they heal and I am smiling to the bus driver and replacing my groceries once a week and I am not sitting for hours in the shower anymore.  I am the way a life unfolds and bloom and seasons come and go and I am the way the spring always finds a way to turn even the coldest winter into a field of green and flowers and new life.  I am not your fault.”  ― Charlotte Eriksson
“So I am not a broken heart.  I am not the weight I lost or miles or ran and I am not the way I slept on my doorstep under the bare sky in smell of tears and whiskey because my apartment was empty and if I were to be this empty I wanted something solid to sleep on. Like concrete.  I am not this year and I am not your fault. I am muscles building cells, a little every day, because they broke that day, but bones are stronger once they heal and I am smiling to the bus driver and replacing my groceries once a week and I am not sitting for hours in the shower anymore.  I am the way a life unfolds and bloom and seasons come and go and I am the way the spring always finds a way to turn even the coldest winter into a field of green and flowers and new life.  I am not your fault.”  ― Charlotte Eriksson

Donnerstag, 5. Januar 2017

Quote of the Day - 05.01.2017

“May the New Year bring you courage to break your resolutions early! My own plan is to swear off every kind of virtue, so that I triumph even when I fall!”  ― Aleister Crowley, Moonchild
“May the New Year bring you courage to break your resolutions early! My own plan is to swear off every kind of virtue, so that I triumph even when I fall!”  ― Aleister Crowley, Moonchild

Mittwoch, 4. Januar 2017

Quote of the Day - 04.01.2017

“We will open the book. Its pages are blank. We are going to put words on them ourselves. The book is called Opportunity and its first chapter is New Year's Day.”  ― Edith Lovejoy Pierce
“We will open the book. Its pages are blank. We are going to put words on them ourselves. The book is called Opportunity and its first chapter is New Year's Day.”  ― Edith Lovejoy Pierce

Dienstag, 3. Januar 2017

Montag, 2. Januar 2017

Quote of the Day - 02.01.2017

“For last year's words belong to last year's language  And next year's words await another voice.”  ― T.S. Eliot, Four Quartets
“For last year's words belong to last year's language  And next year's words await another voice.”  ― T.S. Eliot, Four Quartets